Gesunder Hundesport als Team

Hundesport ist eine wunderbare Möglichkeit mit dem geliebten Vierbeiner gemeinsame Zeit zu verbringen, als Einheit zusammen zu wachsen sowie für einen körperlichen und geistigen Ausgleich zu sorgen. Zwar kommt es beim professionellen Hundesport eher selten zu akuten Verletzungen (Ausnahmen können sein, z.B. Stauchung der Wirbelsäule beim Schutzhundedienst oder Muskelriss beim Windhunderennen), dennoch kommt die Gefahr auf leisen Sohlen. Dabei spreche ich von chronischen Überlastungen sowie sich wiederholenden Mikrotraumata, welche nicht selten die Ursache für Bänder- oder Muskelrisse und im Folgenden für eventuell auftretende Lahmheit und spürbare Leistungseinbußen sind. Aber wie kann man als Besitzer dagegen steuern und den Hund körperlich unterstützen?
Einer der wichtigsten Punkte ist hierbei die Vor- und Nachbereitung des Sports. In Vorbereitung auf das Training sollte immer eine gründliche Erwärmung stattfinden. Diese beinhaltet zum Anfang das Dehnen der Gliedmaßen des Hundes und anschließend, auf das folgende Training abgestimmte, vorbereitende Übungen. Das kann z.B. beim Agility ein Spaziergang mit Hügel- und leichten Slalomläufen (z.B. zwischen Bäumen) sein. Das Rein- und Rauspringen aus dem Kofferraum zählt nicht als Erwärmung und ist keinesfalls ausreichend! Die Ziele dieses vorbereitenden Beweglichkeitstrainings ist die Optimierung der Bewegungsausführung, der motorischen Lernprozesse und der Trainingseinstellung und damit einhergehend der Steigerung des Leistungspotenzials. Zusätzlich beugen wir oben genannten muskulären Dysbalancen und Verletzungen vor.
Nach erfolgter Erwärmung können wir zum eigentlichen Training und der gesunden sportlichen (Weiter-)Entwicklung des Hundes übergehen. Das Stichwort ist hier Superkompensation. Um das Training mit Eurem Hund möglichst effizient zu gestalten, solltet Ihr folgende Trainingsreihenfolge Einhalten:
1.Koordinationstraining 2. Kraft-Schnelligkeitsübungen 3. Ausdauerschulung
- Das Koordinationstraining bildet die Grundlage für das weiterführende Training und sämtliche Bewegungsabläufe. Euer Hund lernt motorische Abläufe sicher auszuführen, was ihn später befähigt im Training schneller bessere Leistungen zu erzielen. Das Koordinationstraining bringt beim jungen/ jugendlichen Hund die meisten Erfolge.
- Durch ein effizientes und angepasstes Kraft-Training, kann eine deutlich höhere Rissfestigkeit der Muskulatur erreicht und außerdem ein schnellerer Muskelaufbau begünstigt werden.
- Der letzte Schritt ist der Auf- und Ausbau von Kondition. Dies wird durch regelmäßiges und wiederholendes Training erreicht. Dabei sollte die Superkompensation das Ziel sein. Aber was bedeutet das nun? Nach abgeschlossener Trainingseinheit benötigt Eurer Hund ausreichend Zeit zur Regeneration (wie viel genau hängt von der jeweiligen Sportart und Intensität ab; ein guter Hundetrainer kann Euch dazu beraten). Diese Ruhephase muss unbedingt eingehalten werden. In der anschließenden Trainingseinheit, sollte das Leistungsniveau angehoben werden. Hier findet nun die Superkompensation statt. Eurer Hund sollte nun in der Lage sein eine Leistungsfähigkeit abzurufen, welche über das Ausgangsniveau vom letzten Training hinaus geht. Erfolgt nach abgeschlossener Ruhephase kein neuer/ erhöhter Trainingsreiz, fällt das Leistungsniveau wieder auf den Ausgangszustand zurück. Abschluss einer jeden Trainingseinheit, sollte erneut das Dehnen und im besten Fall eine Entmüdungsmassage, für die angestrengte Muskulatur, sein.
Besonders für junge Hunde und Welpen ist der richtige Start ins Training und der Aufbau eines gesunden und tragenden Muskelgerüsts von großer Bedeutung. Dem Welpen fehlen oft die notwendigen koordinativen Fähigkeiten, um im Hundesport effizient zu arbeiten ohne sich zu verletzen. Aus diesem Grund sollte das Koordinationstraining beim jungen Hund/ Welpen auf keinen Fall unterschätzt oder übersprungen werden.
Eine guter Hundesportverein oder Euer Tierphysiotherapeut kann Euch zu diesem Thema genauer beraten.
Nun wünsche Ich Euch viel Spaß beim gesunden Training mit Eurem vierbeinigen Liebling.
Eure Marie







